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Lobsta Porn

separee
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Rebecca Goyette

In Rebecca Goyettes „Lobsta Porns“ geht es nicht darum, wie Hummer Liebe machen, obwohl sich die amerikanische Künstlerin durchaus vom Liebensleben der Krustentiere hat inspirieren lassen. „Lobsta“ ist übrigens eine Anspielung auf die Herkunft von Goyette, die aus Neu England stammt. Die Idee für „Fuck Platter“, so der Titel des Films, aus dem die folgenden Bilder stammen, entstand nach der Vorführung ihrer ersten Lobsta Porns in Brooklyn. Christopher Carr, ein erotischer Rapper mit einem Uniabschluss in Mittelalterstudien, fragte Goyette, ob sie ihre Filme im Hintergrund für seine sexuell expliziten Raps laufen lassen würde. Daraus entwickelte Goyette ihre eigene sexuelle Fantasie.

Die Hauptrolle in „Fuck Platter“ spielt ein Marquis de Sade afrikanischer Herkunft, der in einen dampfenden Topf mit Hummerdamen springt, in dem er eine sadomasochistische Orgie anstiften will. Im Film spielt Carr den Marquis de Sade, der ein Arsenal an Instrumenten benutzt, um sich mit den Hummer-Ladies zu vergnügen, darunter auch ein Multipenis, den die Künstlerin, wie auch alle anderen Kostüme für ihre Filme, selbst genäht hat.

Wer Goyettes Filme als Hommage an den Schwanz versteht, dem entgeht die eigentliche Botschaft: Sie will mit ihren Lobsta Porns u. a. darauf aufmerksam machen, wie schwanzlastig viele Pornos sind, die sich noch immer größtenteils um die Befriedigung männlicher sexueller Bedürfnisse drehen. Ihre Arbeiten haben aber auch eine zutiefst feministische Botschaft, nämlich die der Selbstbefreiung, denn jeglicher feministischer Gedanke, so ihre Meinung, muss bei einem selbst beginnen. Die überbordende Lust der Hummerinnen sollte deshalb nicht überraschen.

Mittlerweile geht die Amerikanerin aber noch einen Schritt weiter. In einer ihrer jüngsten Arbeiten, „Golden Showers“, nimmt sie US-Präsident Trump und seine angeblichen sexuellen Vorlieben aufs Korn. Porno nicht nur als Kunst, sondern auch als politisches Statement.

Fotos: Rebecca Goyette, www.rebogallery.com

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